Kanzleimarketing ist nicht kurzfristig angelegt und muss von Grund auf geplant werden. Basis für Ihr Kanzleimarketing ist Ihre Kanzleistrategie. Die nachfolgenden 10 Tipps helfen Ihnen dabei ein erfolgreiches Kanzleimarketing in Ihrer Kanzlei zu etablieren und geben Ihnen eine Übersicht über die wichtigsten Ansatzpunkte.
10 Tipps für Ihr erfolgreiches Kanzleimarketing
1. Strategie
Strategie ist für viele ein großes Wort, aber es ist gar nicht so kompliziert wie man denkt. Basis Ihrer Strategie sind die unternehmerischen Ziele. Beantworten Sie die nachfolgenden Fragen ausführlich und legen Sie so den Grundstock für Ihr erfolgreiches Kanzleimarketing.
1. Ziele und Erwartungen (Was wollen wir erreichen?)
2. Zielgruppe (Wen wollen wir erreichen?)
3. Ressourcen (Was können wir einsetzen?)
4. Analyse (Wie ist unsere Ausgangslage / Was machen die Wettbewerber?)
5. Themen (Welche Themen sind für unsere Zielgruppe relevant?)
6. Formate (Wie kommunizieren wir unsere Themen?)
7. Kanäle (Wo kommunizieren wir unsere Themen?)
8. Erfolgsmessung (Welchen Erfolg haben meine Maßnahmen?)
Denken Sie daran, dass eine Strategie immer langfristig ausgelegt ist. Für ein erfolgreiches Kanzleimarketing über Jahre hinweg ist eine strategische Planung unerlässlich.
2. Website
Ihre eigene Website verdient große Aufmerksamkeit bei der Umsetzung Ihres Kanzleimarketings. Die Website ist der Mittelpunkt Ihres Wirkens im Internet.
Sie ist nicht nur Ihre digital Visitenkarte sondern dient als Basis für Ihre Online Aktivitäten. Denken Sie an die Themen aus Ihrer Strategie und bieten Sie Lösungen für die Probleme Ihrer Kunden in Form von Anwaltstexten, Erklärvideos, Neuigkeiten aus der Kanzlei oder aber auch aktuelle Rechtsnachrichten in Form von Blogbeiträgen, Videos, Whitepaper oder Ebooks.
Beachten Sie bei der Erstellung der Website wichtige Punkte wie SEO (Search Engine Optimisation), Pagespeed (schneller Aufbau der Seiten) und die mobilfähigkeit, also ein responsives Design, damit die Inhalte vom Desktop auch mobil optimal zu lesen sind.
3. Landingpage
Richten Sie Landingpages ein. Eine Landingpage ist eine einzige Seite ohne Unterseiten, die Input zu einem Thema bietet. So bekommt der (potentielle) Mandant genau die Information, die er gesucht hat. Dies ist heutzutage immens wichtig, da die Aufmerksamkeitsspanne drastisch gesunken ist. Wenn ich etwas zu einem Thema suche, möchte ich mich nicht erst durch die komplette Webiste klicken um die Lösung für mein Problem zu finden.
Eine Landingpage wird meist durch so genannte Call to Actions und Kontaktinformationen ergänzt. Call to Actions sind Aufrufe, die eine bestimmte Reaktion auslösen sollen. Beispiel: „Kontaktieren Sie uns für Ihre kostenlose Erstberatung!“
Landingpages sind aktives Marketing durch gezielte Kundenansprache.
4. Blog
Der Blog ist das Herzstück für Ihr Content Management und somit auch für Ihr Kanzleimarketing. Mit dem Blog haben Sie die Möglichkeit sich und Ihre Kanzlei gezielt als Experte für bestimmte Themen und Rechtsgebiete zu etablieren. Diese Inhalte können Sie wiederum über die sozialen Medien teilen und so eine größere Zielgruppe ansprechen. Schreiben Sie über relevante Rechtsthemen und teilen Sie den Lesern Ihre anwaltliche Einordnung zu Urteilen mit. Der Vorteil dabei ist, dass Sie schnell als Experte wahrgenommen werden und Fragen und Bedürfnisse Ihrer Mandanten damit beantworten können. Ebenso ist es auch für Sie von Vorteil, denn Sie befassen sich intensiv mit den Themen und sind immer auf dem aktuellen Stand.
Zusätzlich bekommen Sie durch den Blog mehr Aufmerksamkeit, mehr Websitebesucher und ein Blog ist auch gut für Ihr SEO. Somit dient dieser auch der Mandantenakquise.
5. Veranstaltungen
Veranstaltungen in Form von Seminaren, Workshops oder Fachvorträgen zahlen sehr stark auf Ihr Personal Branding und somit auch auf Ihren Expertenstatus ein.
Das können eigene Seminare zu Fachthemen sein, die Sie selber durchführen, aber auch Fachvorträge bei Instituten und Verlagen wie beispielsweise dem Euroforum, Beck-Seminare oder Themenveranstaltungen der Handelskammern.
6. Social Media
Social Media ist auch für die Anwaltsbranche durchaus von großem Interesse. Sehen Sie Social Media als Ihre direkte Verbindung zum Mandanten, denn Social Media steht für interaktiven Austausch und Vernetzung. Geben Sie Ihren (potentiellen) Mandanten einen Einblick in Ihre Kanzlei und stellen Sie sich und Ihre Partner vor, denn Sie sind nicht der unnahbare Rechtsanwalt oder Steuerberater.
Teilen Sie die Inhalte Ihrer Webiste und Ihres Blogs, um mehr Menschen aus Ihrer Zielgruppe zu erreichen. Tauschen Sie sich mit Kollegen aus und teilen Sie Informationen mit der Welt.
7. Bewertungssysteme
Bewertungssysteme sind bei vielen Kunden nicht die erste Wahl, wenn wir mit ihnen über die Möglichkeiten im Kanzleimarketing sprechen. Dennoch ist dies eine Chance, die Sie nicht ungenutzt lassen sollten.
Auch wenn Sie Bewertungssysteme nicht aktiv nutzen, können im Netz Bewertungen auf diversen Portalen über Ihre Kanzlei vorhanden sein. Deshalb sollten Sie Bewertungssysteme aktiv integrieren und Ihre Mandanten zu ehrlichen Rezensionen ermutigen. Authentizität heißt hier das Zauberwort, denn was ist authentischer als die Meinung Ihrer Kunden.
Damit Mandanten Ihre fachliche Kompetenz auch einschätzen können, sollten Sie erhaltene Zertifikate und Auszeichnungen offensiv bewerben und auf Ihre Webiste stellen. Denn was ist überzeugender als die Auszeichnung bei den Juve Awards, der Eintrag in die Legal 500, den Kanzleimonitor oder bei Chambers.
8. Newsletter
Der Newsletter ist nach wie vor ein sehr unterschätztes Medium. Der Newsletter dient nicht nur als Akquise-Instrument sondern hilft Ihnen auch dabei, bei Mandanten in Erinnerung zu bleiben und Ihre Expertenposition zu stärken.
Inhaltlich haben Sie ja bereits durch Ihre Blogbeiträge und Neuigkeiten aus der Kanzlei eine Grundlage für die Inhalte Ihres Newsletters geschaffen. Durch die Auswertung der Newsletterdaten erhalten Sie zusätzlich Informationen darüber, welche Themen Ihre Zielgruppe besonders interessieren. Dies kann wiederum für die Erstellung neuer Inhalte sehr hilfreich sein.
9. Pressearbeit
Pressearbeit ist ein weiterer wichtiger Baustein für Ihr Kanzleimarketing. Denken Sie alleine an den großen Adressatenkreis der regionalen und überregionalen Medien. Neue und interessante Zielgruppen werden über die klassischen Medien erreicht und vermitteln eine hohe Glaubwürdigkeit, wenn diese von professionellen Journalisten in den entsprechenden Medien verbreitet werden.
Am Anfang steht die Kommunikation mit den Journalisten. Das Netzwerk muss man sich allerdings erst einmal erarbeiten und intensiv pflegen. Bauen Sie sich nach und nach einen Presseverteiler auf. Journalisten und Ansprechpartner finden Sie auf der Websites der großen Medienhäuser in den sozialen Medien oder großen Datenbanken.
Berichten Sie in Ihren Pressemeldungen über Ereignisse, bei denen Sie involviert sind. Beispielsweise über gewonnene Prozesse oder Stellungnahmen zu öffentlich diskutierten Themen und Urteilen. Achten Sie aber darauf, dass die Inhalte zu Ihren Rechtsgebieten passen, da man sich sonst schnell unglaubwürdig macht.
10. Digitale Workflows
Damit ist in diesem Fall nicht die Kanzleisoftware gemeint, oder die E-Akte.
Kanzleimarketing ist natürlich nicht Ihre Kernaufgabe und mitunter auch nicht Ihre Kernkompetenz. Die Ressourcen, insbesondere die zeitlichen Ressourcen für die Erstellung Ihrer Strategie, die Umsetzung und auch die Erfolgsmessung müssen also entweder extern ausgegliedert werden, Sie stellen eine(n) Mitarbeiter(in) dafür ein oder Sie integrieren die Umsetzung mit in Ihren Arbeitsalltag.
In der Strategieerstellung sind bestenfalls die Ressourcen mit bedacht worden, so dass wir davon ausgehend nun Workflows in die Arbeit integrieren müssen, die nach und nach für uns „alltäglich“ werden. Hierzu kann man auf digitale Unterstützung in Form von Programmen und Apps zurückgreifen, die einem die Arbeit deutlich erleichtern. Themenfindung, Veröffentlichung von Beiträgen oder das Teilen der Inhalte über die Social-Media-Kanäle kann somit zum Teil automatisiert werden.